Kunsthandwerkerverband wendet sich an Bundeswirtschaftsminister
Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V.

Der Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. wendet sich mit einem Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, welcher an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier weitergeleitet wurde.
In dem Brief plädiert der Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. dringlich für eine Ausweitung der außerordentlichen Wirtschaftshilfen im Zuge der Corona-Pandemie auch auf Unternehmen, die nicht unmittelbar von der behördlich angeordneten Schließung betroffen sind.
Der Verbandsgeschäftsführer schreibt in seinem Brief an die Abgeordneten des deutschen Bundestages: „In unserem Verband gibt es viele Unternehmen, die nur einen Teilbereich ihrer Wirtschaftstätigkeit einstellen müssen (Gastronomie, Weihnachtsmarktstand etc.). Laut der aktuellen Definition bekommen sie keinen Ausgleich, da der restliche Geschäftsbetrieb weiterläuft. Die Wirtschaftshilfen müssen auch für Teilbereiche anrechenbar sein.“
Rund 75 Prozent des Jahresumsatzes erwirtschaften die Erzgebirgischen Kunsthandwerker im vierten Quartal. In diesem sowieso schon sehr schweren Jahr fallen nicht nur fast alle Weihnachtsmärkte aus, die für viele Erzgebirgische Kunsthandwerker eine wichtige Absatzquelle sind. Der wegfallende Tourismus verschärft nun auch die Lage in den Fachgeschäften und im Handel.
Der Einzelhandel darf zwar geöffnet bleiben, dennoch ist ein wirtschaftliches Bertreiben der Geschäfte kaum möglich. Touristische Übernachtungen sind bis Ende November verboten und tagestouristische Reisen sollen im Moment ebenfalls nicht stattfinden. „Das hat die Konsequenz, dass unsere Geschäfte sowohl in den touristischen Regionen wie dem Erzgebirge, aber auch in allen großen Innenstädten mit einem immensen Umsatzrückgang rechnen müssen. Diese Unternehmen sind genauso von den Maßnahmen betroffen wie die Gastronomie und die Hotellerie“, unterstreicht Frederic Günther, Geschäftsführer des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V.
Der FDP-Abgeordnete Torsten Herbst leitete das Anliegen mit folgenden Worten an den Bundeswirtschaftsminister Altmaier weiter: „Um tatsächlich allen vom Lockdown betroffenen Unternehmen zu helfen, möchte ich daher ausdrücklich dafür werben, eine Anpassung der Wirtschaftshilfen vorzunehmen. Insbesondere die Öffnung des Programms für überproportional vom Tourismus abhängige Branchen wäre meines Erachtens ein wichtiges Signal. Ich bitte Sie darum, das Anliegen ernsthaft zu prüfen.“
Auch der CDU-Abgeordnete Alexander Krauß hat dem Verband seine Unterstützung zugesichert. Er sagt: „Das Corona-Virus ist nicht nur für Gaststätten und Tourismus eine große Belastung, sondern zum Beispiel auch für die Hersteller Erzgebirgischer Volkskunst. Auch wenn die Weihnachtsmärkte geschlossen sind, so hoffe ich, dass dennoch viele Räuchermänner und Schwibbögen über die Ladentheken gehen. Vielleicht kommt uns der Trend zupass, sich zu Hause gemütlich einzurichten. Ein gemütliches Weihnachten ohne Weihrauch, Bergmann und Licht kann ich mir nicht vorstellen. Hilfsprogramme müssen auch für die Volkskunstbranche greifen, damit die Vielfalt der Produkte und Firmen erhalten bleiben. Dafür habe ich auch gegenüber dem Bundeswirtschaftsministerium geworben.“
Bereits im Juli dieses Jahres tauschte sich der Geschäftsführer des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. Frederic Günther auf dem Areal des Dresdner Striezelmarktes mit Sachsens Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch, dem Landrat des Erzgebirgskreises Frank Vogel und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert über mögliche Rahmenbedingungen aus, unter denen Weihnachtsmärkte in diesem Jahr angesichts der Corona-Pandemie durchführbar sind. Foto: Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V.